top of page
Inhalt - Langbeschreibung

Der Fahrstuhl im Friedrichs-Stadt-Palast klemmt. Die Handwerker Marcel Zeitzer (Martin Sommer), Matthias Karosch (Stephan Werschke), Paul Syska (Alexander Terhorst) und Patrick Schneider (Oliver Rank) aus Halle haben gerade ihre Reparatur beendet, als Günther Schabowski, neuer Pressesprecher des ZK der SED (Simon van Parys), den Fahrstuhl betritt. Die Premierenfahrt gelingt tadellos, doch plötzlich fliegen Unterlagen durch die Luft, jemand stolpert, und ein Blatt Papier wechselt in dem Tohuwabohu den Besitzer. Ein Zettel, der kurz darauf in einer eilig einberufenen Pressekonferenz die Weltgeschichte verändert.

Eben jenes epochale Ereignis wird in einer kleinen Tankstelle in Köckern bei Halle (Saale) von Kerstin Franke (Anja Jünger), Claudia Berkow (Katja Röder) Elke und Karl-Heinz Berkow (Andrea Martin & Barthel Wesarg) und den Handwerkern aufmerksam verfolgt, während René (Martin Große) Schach spielt. Sie alle haben mehr oder weniger etwas mit diesem Zettel zu tun, aber wer hat die Mauer nun zum Einsturz gebracht?

Der 9. November 1989 beginnt für Kerstin Franke mit der Frühschicht. Die Verkäuferin öffnet wie üblich die Tankstelle, macht Kaffee und wartet auf die Kunden.

Mit einem Anruf von Karl-Heinz Berkow beginnt der Tag. Er fragt, ob es Neues von seiner Tochter Claudia gibt. Claudia ist nämlich „rübergemacht“. Sie hat mit ihrem Freund Christoph die Deutsche Demokratische Republik wie viele tausend DDR-Bürger verlassen und befindet sich in einem Aufnahmelager in Bayern. Karl-Heinz ist ranghohes Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Für ihn stellt die geflohene Tochter ein erhebliches berufliches Risiko dar, und außerdem macht er sich natürlich wie alle anderen Sorgen um seine „Große“. Er würde alle Hebel in Bewegung setzen, um sie gesund und munter wiederzusehen, doch seine sozialistischen Überzeugungen stehen dazu im Widerspruch, den er mit Alkohol bekämpft, ebenso wie seine Eheprobleme. Kann er das alles lösen? Er fährt in die Tankstelle, um mit Kerstin zu reden, bevor er nach Berlin muss. Er trinkt einen ersten Schnaps.

Die Tanke füllt sich. Ein geheimnisvoller Bayer, Roland Quednau, gespielt von Manuel Wagner, will sein Westauto betankt und einen Zettel für Karl-Heinz Berkow hinterlegt haben. Die Handwerker Marcel, Matthias, Paul und Patrick brauchen eine „Bowu“, denn sie müssen die Zeit überbrücken, weil ihr Auto kaputt ist. Sie müssen nach Berlin einen Fahrstuhl reparieren, doch der Barkas streikt. Hinzu kommt René wie beinahe jeden Tag in die Tankstelle, um mit Kerstin Schach zu spielen. Er will seine große Liebe Kerstin heute fragen, ob sie mit ihm ausgeht.

Zwischendrin erreicht Kerstin ein Anruf von Christoph Kemnitzer (Tillmann Meyer), dem Freund ihrer besten Freundin Claudia Berkow (Katja Röder). Laut Christoph ist in Bayern alles bestens, und er hat sogar schon einen Job in Aussicht.

Es scheint also alles gut zu werden heute. Kerstin hat Zeit, ihren Vorsprechtext zu üben, denn sie hat Träume. Sie will Schauspielerin werden, wie ihr Vorbild Elke Berkow, die Frau von Karl-Heinz und die Mutter ihrer besten Freundin.

 

Was alle Beteiligten an diesem Morgen nicht wissen, ist, dass Claudia schon wieder aus dem Westen in den Osten zurückgekommen ist. Ihr Freund Christoph hat sie für die erstbeste Tussi aus dem Westen sitzen lassen, und der geheimnisvolle Roland, den sie in Bayern getroffen hat, bietet ihr an, sie wieder in den Osten zu bringen. Ausweispapiere für Claudia zu besorgen, ist für Roland kein Problem. Der Bayer will die DDR retten, damit dort nicht der ganze Sozialismus den Bach runtergeht, und für seinen Plan braucht er Claudias Vater Karl-Heinz.

Der Vormittag des 9.November verstreicht. Karl-Heinz, der die Tanke frühzeitig verlassen hatte, kommt gegen Mittag zurück, um erneut nach Claudia zu fragen. Just in einem Moment, in dem niemand in der Tanke ist, erreicht ihn ein geheimnisvoller Anruf. Nach einem kurzen Wortgefecht nimmt Karl-Heinz den hinterlegten Brief mit nach Berlin, auf den René bereits etwas draufgekritzelt hatte. Will er den Sozialismus retten?

 

Gegen Mittag schließlich platzt die erste Bombe. Karl-Heinz und auch die Handwerker haben die Tanke in Richtung Berlin verlassen, und plötzlich steht Claudia in der Tür. Kerstin fällt aus allen Wolken, und Claudia, den Tränen nahe, erzählt von ihrer Flucht, der Trennung von Christoph sowie dem geheimnisvollen Roland, ihrer Rückkehr in den Osten und dem Brief für ihren Vater. Der Brief ist weg.

 

Es ist schon Nachmittag, als sich Karl-Heinz entschließt zu handeln. Zufälligerweise trifft er in Berlin im Palast der Republik die vier Handwerker aus Halle. Er bittet sie, den Brief  Günther Schabowski zukommen zu lassen, wenn dieser den Fahrstuhl betritt. Schabowski war bei den vielen Sitzungen der SED heute nicht dabei und weiß nicht, was beschlossen wurde. Das ist die Chance von Karl-Heinz. Die Handwerker, die nicht viel von ihm halten, geraten in eine Zwickmühle. Marcel war selber schon auf Montagsdemos, Patrick, der eigentlich nur Augen für Kerstin hat, hat mit dem Staat abgeschlossen. Paul Syska will heim und Fußball gucken, und Matthias Karosch redet allen ins Gewissen. Sie willigen schließlich ein und manipulieren den Brief.

Günther Schabowski betritt auf dem Weg zur Pressekonferenz den Fahrstuhl. Er gratuliert den Handwerkern zur gelungenen Reparatur. Es kommt zum Durcheinander. Ein Stückchen Papier wechselt den Besitzer …

bottom of page